Eigentum
07.02.2011Eigentum ist nicht nur die Grundlage des [bürgerlichen Gesellschaftssystems] (http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Marx), sondern auch konstitutiv für die virtuelle Welt. Nach meiner festen Überzeugung sollte jedem der Inhalt, den er erzeugt oder in den er Arbeit und Zeit investiert, auch gehören und das ist mit den kommerziellen “Social” Networks des Web 2.0 nicht nur nicht möglich, sondern im Gegenteil - diese AOLs der 2000er sind massenhafte Enteignungen von “Nutzern”, auf die sich diese aus Faulheit, Bequemlichkeit, Gedankenlosigkeit und Unkenntnis einlassen.
Ein Beispiel für die Problematik ist dieser Blog. Hier verzichte ich bewußt auf einen Teil der Eigentumsrechte (nicht aufs Urheberrecht!), in dem ich diesen Blog auf einem Server der FH hoste. Der Grund dafür, dass ich nicht meinen “eigenen” Server verwende, ist ein inhärent politischer - ich möchte damit eine Verbundenheit mit dieser Hochschule (und ihren Studenten und Studentinnen) ausdrücken und ein private Server passt dazu nicht. Gleichzeit ist der Verzicht auf eine eigene Domäne eine Entscheidung, die einen erheblichen Kontrollverlust mit sich bringt. So habe ich nicht nur keine Gewißheit, dass diese Domäne in 5 Jahren überhaupt noch existiert, ich habe auch nur wenig bis keinen Einfluß auf die (Sub) Domänenstruktur oder auf die Verwendung von robots.txt oder .htaccess oder die Verfügbarkeit von mod_ruby, mod_python uws. Ich mache das trotzdem aus den oben genannten Gründen, aber eben ganz bewußt (und die technische Infrastruktur ist so, dass ich mit wenig Aufwand jederzeit umziehen kann).
Die Vision eines dezentralen Social Webs ist also, dass jede(r) die Verfügungsgewalt (Eigentum) über das, was er oder sie produziert (Inhalte) behält. Notwendig dazu sind u.a. offene Protokolle und Standards sowie einfache Möglichkeiten des dezentralen Hostings und viel Überzeugungsarbeit (vielleicht scheitert’s aber auch einfach an der menschlichen Natur, wer weiß?)!