Nervennahrung
14.11.2025
In einem exzellenten Beitrag kritisiert Philipp Hübl im DLF den aktivistischen Irrsinn, der zunehmend weltweit auch in der Wissenschaft um sich greift. Konkreter Anlaß ist die Aufforderung der Herausgeber des angesehenen Journals “Nature Reviews Psychology”, Publikationen von Minderheiten häufiger zu zitieren, um inklusiver zu schreiben. Diese und ähnliche Dinge werden zunehmend von den internationalen Wissenschaftsverlagen den Wissenschaftlern aufoktroyiert. Ich wurde als Gutachter für Elsevier z. B. nach meiner “Gender Identity” (was immer das sein mag), meiner Rasse und Ethnie befragt - noch?! freiwillig.
14.11.2025
Zusammen mit dem Kollegen Martin Simon durfte ich dieses Jahr den “3rd International Workshop on Statistics, Machine Learning and Applications” in Kaub organisieren. Wie Sie dem Bericht auf der Webpage des Fachbereichs entnehmen können, waren diesmal sechs Hochschulen und Wissenschaftler aus Deutschland, Finnland, Spanien und Großbritannien beteiligt und haben aktuelle Themen aus Statistik, Maschinellem Lernen und praktische Anwendungen diskutiert - für mich ein persönliches Highlight des Jahres - auch und gerade wegen der engen Kontakte, die sich inzwischen zu einigen der Kollegen ergeben haben und wegen der ungezwungenen Arbeitsatmosphäre.
26.10.2025
Meine Doktorandin Anita Farhang hat mithilfe von KI-Methoden Wartungsprobleme bei Windturbinen untersucht. Das eingereichte Paper “Explainable artificial intelligence for time series using attention mechanism: Application to wind turbine fault detection” wurde jetzt zur Veröffentlichung (doi:10.1109/ACCESS.2025.3621003) akzeptiert - ganz herzlicher Glückwunsch!
05.10.2025
“lichtung
manche meinen
lechts und rinks
kann man nicht velwechsern
werch ein illtum”
– Ernst Jandl
In Zeiten, in denen eine zunehmende Verwirrung über rechte und linke politische Standorte besteht, scheint mir die Trennungslinie zunehmend zwischen liberalen, Freiheitsrechte befürwortenden und autoritären Standpunkten zu verlaufen. Leider sind die Autoritären und Totalitären überall auf dem Vormarsch und Freiheit steht bei vielen unter Generalverdacht. Und leider zeigen auch Institutionen wie die EU zunehmend autoritäre Tendenzen. Die EU will am Donnerstag über das sogenannte Chat Monitoring abstimmen lassen - eine Initiative, die die Privatheit sämtlicher digitaler Kommunikation in der EU abschafft. Wird diese Initiative Gesetz, dann werden in Zukunft sämtliche private Endgeräte anlasslos auf Inhalte durchsucht und u.U. den Behörden gemeldet. Um für diese desaströse Initiative zu werben, führt man - wie immer in solchen Fällen - die Bekämpfung von Kinderpornographie ins Feld. Nähere Informationen finden Sie in einem Bericht des CCC.
Leider ist die Position der Bundesregierung, die bisher diese Totalüberwachung abgelehnt hat, unklar. Aber unsere Bundesjustizministerin plant ja auch - zum wievielten Mal eigentlich ?! – ein Gesetz für die Speicherung von IP-Adressen. In der Vergangenheit wurden Gesetze zur sogenannten Vorratsdatenspeicherung zwar mehrfach für unvereinbar mit der deutschen Verfassung und EU-Recht beurteilt, aber offenbar will man es wieder versuchen. Und wieder werden Missbrauchsdarstellungen von Kindern ins Feld geführt.
Update (09.10.2025): Da die Bundesregierung die Zustimmung (vorerst?!) verweigert hat, wurde die Abstimmung auf Dezember verschoben. Die Angelegenheit ist daher noch nicht vom Tisch. Eine sehenswerte Zusammenfassung und Einordnung in andere Überwachungsskandale in der EU finden Sie bei Zeit Online im Beitrag “Darf der Staat bald in all unsere Handys schauen?”.
30.09.2025
Gerne kündige ich an dieser Stelle die Ausstellung “Antisemitismus - Sichtbar machen. Verstehen. Handeln.”
an unserer Hochschule an - angesichts des zunehmenden Antisemitismus im Lande und leider (gerade?!) auch an Hochschulen eine wichtige Initiative.
18.07.2025
Eine rabenschwarze Woche geht zu Ende. Gestern wurde der hessische Hochschulpakt unterzeichnet; unsere Hochschule veröffentlicht dazu eine Pressemeldung. Unser Präsident kommentiert dies mit folgenden Worten: “Die Nachfrage nach unseren Studiengängen war und ist hervorragend - wir haben in den letzten Jahren gegen den Trend in Hessen die Zahl unserer Studierenden halten können. Das Studienplatzangebot werden wir nun deutlich reduzieren müssen. Unsere gesamte Energie konzentrieren wir jetzt darauf, den schmerzhaften Transformationsprozeß der Hochschule bestmöglich zu gestalten und unverändert eine attraktive Hochschule zu bleiben.”
Daß das Land Hessen die Mittel für Bildung effektiv um eine Milliarde kürzt, während andere Landesregierungen wie z. B. die rot-grüne in Niedersachsen Milliarden zusätzlicher Investitionen in Hochschulen plant, daß unsere Hochschule, die ihre Ziele erfüllt hat, deutlich weniger Mittel insgesamt erhält als andere Hochschulen des Landes, die ihre Ziele verfehlt haben und die deutlich weniger Studenten ausbilden, das alles muß man nicht verstehen, denn es ergibt überhaupt keinen Sinn.
Für die Informatik bedeutet dies, daß wir ab WS 2026 die Studentenzahlen deutlich u.a. durch einen NC reduzieren werden, denn anstelle von ursprünglich zugesagten 12 zusätzlichen Professuren werden jetzt bis auf weiteres alle ausscheidende Professoren nicht ersetzt, m.a.W. wir werden deutlich schrumpfen. Auch andere Angebote werden wir deutlich zum Nachteil unserer Studenten reduzieren müssen. Das Land Hessen verschlechtert so nicht nur das Bildungsangebot für seine “Landeskinder”, sondern fällt im Wettbewerb mit anderen Bundesländern deutlich zurück - vom internationalen Wettbewerb gar nicht zu reden.
14.07.2025
Im Frühjahr kommentierte der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Tobias Eckert, die Generaldebatte zum Landeshaushalt 2025 wie folgt: “In diesem Sinne haben wir für das Jahr 2025 einen Haushalt aufgestellt, der den Willen zur politischen Gestaltung ausdrückt und Schwerpunkte dort setzt, wo die Zukunft unseres Landes entschieden wird.”
Daß die Zukunft des Landes auch in der Bildungspolitik und in den hessischen Hochschulen entschieden wird, kann er wohl nicht gemeint haben, denn geplant sind nun eine Milliarde Kürzungen (auf 6 Jahre, 167 Mio pro Jahr) für die Hochschulen des Landes. Unsere Hochschule muß Studiengänge schließen - eine Meldung, die es sogar in die Tagesschau geschafft hat.
Dagegen regt sich langsam Protest. Eine Stellungnahme unseres Senats finden Sie hier, die FAZ und die Frankfurter Rundschau berichten.
Genauso schlimm wie die Kürzungen ist, daß das Motto der Helmut Kohl CDU von 1982 “Leistung muss sich wieder lohnen” für die derzeitige Hessen CDU offenbar auch wenig gilt, denn gerade diejenigen Hochschulen, deren Professoren, Mitarbeiter und Studenten zusammen in den letzten 5 Jahren ihre Ziele erreicht haben, bekommen das - entgegen der Zusicherungen - nicht nur nicht “vergütet”, sondern leiden besonders unter den Kürzungen. Wie mein Kollege Martin Simon formuliert: “Aus Sicht der Frankfurt University of Applied Sciences besonders beklagenswert, dass ‘sich die in den letzten fünf Jahren erbrachte, im auslaufenden Hochschulpakt mit dem Land vereinbarte Leistung nicht gelohnt hat, sondern der Hochschule sogar zum Nachteil ausgelegt wird’. Wenn Leistung bestraft wird, ist das ein fatales Signal.”
So ist es - dem ist nichts hinzuzufügen.
17.06.2025
Normalerweise verlinke ich gerne auf Ankündigungen und Pressemeldungen unserer Hochschule, aber auf dieses Statement des Präsidenten zum Hochschulpakt verweise nach nur ungern, nicht, weil ich anderer Meinung bin, sondern ganz im Gegenteil, weil ich ebenso wie unsere Präsident und alle Präsidien der Hochschulen des Landes Hessens der Auffassung bin, daß dieser Hochschulpakt unmöglich ist - und das ist leider eine unangenehme Chronistenpflicht. Morgen haben die Studentenvertretungen zum Aktionstag aufgerufen, um gegen den Hochschulpakt zu demonstrieren. Machen Sie davon Gebrauch!
29.05.2025

Zusammen mit meinem Kollegen Martin Simon und unserer Doktorandin Anahita Farhang war ich vom 11.-16. Mai im Rahmen eines Erasmus-Austausch in Finnland, und zwar in Helsinki und Lappeenranta und habe dort die finnischen Kollegen an der Yliopisto und LUT besucht:


Die Reise war ein voller Erfolg und die Gastfreundschaft phänomenal. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit und regelmäßige wechselseitige Austauschbesuche.
25.03.2025
It is my pleasure to announce the Eleventh Spanish-German Symposium on Applied Computer Science (SGSOACS 2025) taking place in Vienna, specifically at the
Europahaus Wien
Linzer Straße 429
A-1140 Wien
on June 30th to July 3rd 2025.
For further information and registration, please use this link.
The important dates to note are as follows:
- Paper Submission Deadline: May 18th, 2025.
- Notification of acceptance: June 1st, 2025.
- Camera Ready Deadline: June 20th, 2025.
- SGSOACS 2025: June 30-July3rd, 2025.
Accepted conference papers will be published as Springer proceedings.
Das sind die aktuellen Beiträge; alte Beiträge gibt es im Archiv.