Nervennahrung

E Pluribus Unum

22.02.2011

“E Pluribus Unum” (aus vielen eines) ist nicht unbedingt ein gutes Motto für eine wissenschaftliche Arbeit, wie man dieser Tage lernen musste. Bemerkenswert, wie Teile der Öffentlichkeit und Politik einen Verstoß gegen eine der konstituierenden Grundlagen für wissenschaftliches Arbeiten überhaupt - den korrekten Umgang mit Quellen und Ideen - bagatellisieren. Für einen Wissenschaftler ist dies durchaus eine Frage der Ehre und nicht nur eine (formal-) juristische, verwaltungstechnische Frage oder eine Frage der medialen Selbstdarstellung. Hier wäre ein wenig (bildungs-) bürgerliches Pathos ausnahmsweise durchaus mal angebracht. Früher war es eine konservative Tugend, wenn man durch eigene Leistung, Einsatz und Disziplin etwas erreicht und wenn man mehr ist als man scheint und heute?

Für uns jedenfalls ein willkommener Anlaß, im nächsten Sommersemester über korrektes Arbeiten zu sprechen! Vorweg: Ein Plagiat ist kein Kavaliersdelikt. Sich mit fremden Federn zu schmücken ist absolut verboten! Nach den meisten POs können Plagiate nicht nur zur 5.0 führen, sondern es sind auch weitere Sanktionen denkbar wie Exmatrikulation und sogar strafrechtliche Schritte. Die HTW hat eine interessante Seite zum Thema; der werte Kollege Roland Schimmel diesen Text.

Jedoch hilft der erhobene Zeigefinger m.E. nicht viel weiter. Viel besser scheint es mir dagegen zu sein, wenn es uns Professoren und Professorinnen gelingt, Begeisterung für das eigene (wissenschaftliche) Arbeiten zu wecken, getreu nach dem Motto: Selber machen bringt mehr Spass als nur anderen dabei zugucken!

Update: Heute hat sich (endlich!) auch der DHV geäußert.