Nervennahrung

Mit Statistik lügen

25.02.2021

Das RKI versteht sich offenbar nur noch als weisungsgebundene Behörde und blamiert sich mit “Studien”, die nur die Angst befördern sollen. Damit schadet die Behörde der Wissenschaft und beschädigt weiter das Vertrauen der Bevölkerung in Institutionen. Das RKI schreibt, daß “36,5 Millionen Menschen in Deutschland ein erhöhtes Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken” hätten, so daß über die Hälfte der Erwachsenen zur Risikogruppe gehöre. Das ist nicht falsch, aber trotzdem kompletter Unsinn. Genau die Hälfte der Bevölkerung hat ein größeres Risiko als die andere Hälfte an irgendeiner Krankheit zu erkranken. Das stimmt immer für jede Wahrscheinlichkeitsverteilung (außer wenn alle exakt dasselbe Risiko haben, aber lassen wir die mathematischen Spitzfindigkeiten). Die Aussage ist also tautologisch, schürt aber die Angst. Falsch ist sie nicht, weil das RKI ein stark erhöhte Risiko - grob gesprochen - als doppeltes so hohes Risiko als der Rest der Bevölkerung bzw. ohne Vorerkrankungen definiert (für die genaue Defintion, sei auf die Studie verwiesen). Wenn man dann noch die Kinder weg läßt, deren Risiko einer schweren Erkrankung statistisch zu vernachlässigen ist, dann kommt man auf die “Häfte”. Sie gehören dann z. B. zur Risikogruppe, wenn sich ihr Risiko von 0.05 Promille auf 0.1 Promille erhöht - wie gesagt nicht falsch, aber unsinnig. Die Bevölkerung soll denken, daß jeder zweite gefährdet ist.